Die 3C der MS Ternitz buchte im Rahmen der Klimalichtspiele 2022 bei der KEM-Schwarzatal einen Workshop der sich inhaltlich auf den Film „The true cost“ – Preis der Mode bezog – „Der lange Weg meiner Jeans“ geleitet von Monika Schneider.

In Österreich fallen jährlich 115.000 t Alttextilien an. Davon wandert mehr als die Hälfte in den Müll. In den letzten 15 Jahren hat sich weltweit die Zahl der erzeugten Kleidungsstücke verdoppelt, während die Dauer der Verwendung immer kürzer wird. Schüler*innen der NMS Ternitz beleuchteten am 14. Juni in einem Workshop mit dem entwicklungspolitischen Verein Südwind soziale und ökologische Aspekte der globalen Textilindustrie. Der Workshop fand im Rahmen der Klimalichtspiele 2022 statt und wurde von der Klima- und Energiemodellregion Schwarzatal unterstützt.

Baumwolle wird seit mindestens 4.000 Jahren zu Stoffen und Kleidung verarbeitet. Heute deckt sie die Hälfte des globalen Faserbedarfs und wächst weltweit auf insgesamt rund 33 Mio. Hektar Ackerfläche. Der Baumwollanbau erfolgt meist in Monokultur unter massivem Einsatz von Düngemitteln, Pestiziden, Energie und Wasser. Viele unserer Kleidungsstücke weisen Produktionsfehler auf, die oft unsichtbar bleiben – menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und ungerechte Entlohnung stehen in der arbeitsintensiven Textilindustrie an der Tagesordnung.

„Welchen Weg legt ein Kleidungsstück zurück, bevor es im Verkauf landet? Dies sind ein paar der vielen Fragen, die im Workshop beantwortet wurden“, erklärt die Südwind-Referentin Monika Schneider.

Fashion Checker
Die in Österreich von Südwind koordinierte Clean Clothes Kampagne setzt sich weltweit für die Rechte von Textilarbeiter*innen ein. Auf der Website https://www.fashionchecker.org veröffentlicht die Clean Clothes Kampagne erstmals Details über Lieferketten der größten Modemarken wie Zalando, H&M, Primark oder adidas. Denn Konsument*innen haben das Recht zu wissen, ob in Ihrer Kleidung Kinder- oder Zwangsarbeit steckt, ob es Menschenrechtsverletzungen gibt und existenzsichernde Löhne bezahlt werden.

Südwind empfiehlt beim Einkauf auf FAIRTRADE- und Bio-Zertifikate zu achten, um gerechte Bedingungen für die Arbeiterinnen und Bauern zu sichern und Kinderarbeit auszuschließen. Die Schüler*innen der NMS Ternitz sind sich einig: Fairer Handel macht einen großen Unterschied. Denn so kann ein wichtiger Beitrag zum ersten der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) geleistet werden – denn SDG 1 heißt, die absolute Armut bis 2030 weltweit zu beenden.

Rückfragehinweis:
Südwind Niederösterreich
Bahngasse 46, 2700 Wiener Neustadt
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Tel.: 02622/24832