Startschuss für erste Erneuerbare Energiegemeinschaft im südlichen Industrieviertel
Die Stadtgemeinde Ternitz hat vor knapp 10 Jahren die Weichen Richtung Erneuerbarer Energie aus Photovoltaikstrom gestellt – es entstanden via BürgerInnenbeteiligung Photovoltaikanlagen mit in Summe 1,2 MW auf den öffentlichen Dächern im Gemeindegebiet. Seitdem wurden die PV-Anlagen ständig erweitert. Nun setzt man durch ein Pilotprojekt in St. Lorenzen, einen weiteren, wichtigen Meilenstein in Richtung kommunaler Energiewende.
Auf Einladung der Stadtgemeinde Ternitz und der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Schwarzatal kam die Bevölkerung St. Lorenzens am 16. November zum ersten Informationsabend zum Thema „Erneuerbare Energiegemeinschaft St. Lorenzen“ im Hortraum der örtlichen Volksschule zusammen. Das Projektvorhaben, nämlich die pilothafte Gründung einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft wurde im Detail vor-gestellt. „Beispielgebend soll im Ortsteil St. Lorenzen die erste Erneuerbare Energie-gemeinschaft (EEG) im südlichen Industrieviertel entstehen“, so die Umwelt-Stadträtin Daniela Mohr. Projektleiter und Energiebeauftragter der Stadtgemeinde Ternitz, Clemens Schneider, erklärte, was eine Erneuerbare Energiegemeinschaft kann: „Erneuerbare Energiegemeinschaft ermöglichen BürgerInnen, Gemeinden, Firmen, sich zusammenzuschließen, um Energie aus erneuerbaren Quellen gemeinsam zu erzeugen, zu speichern, zu verbrauchen und zu verkaufen.“
Katharina Fuchs von der Klima- und Energiemodellregion Schwarzatal ergänzte, worin konkret, die Vorteile einer EEG im Detail liegen – nämlich darin, aktiv die Energiewende mitzugestalten, die regionalen Wertschöpfung zu steigern, unabhängiger zu werden von globalen Strompreisentwicklungen sowie auch finanzielle Vorteile, durch reduzierte Netzentgelte zu ermöglichen.
Als erfahrene Partnerin für die Planung, Wirtschaftlichkeitsberechnung und transparente Abrechnung holt sich die Stadtgemeinde Ternitz die Energie Zukunft Niederösterreich (EZN) mit an Bord. EZN-Projektleiterin Kathrin Holzner gab ausführlich Auskunft betreffend der Rahmenbedingungen, skizzierte die nächsten Schritte und beantwortete alle Fragen aus dem Plenum.
Die Stadtgemeinde unterstützt die Umsetzung dieses Vorzeigeprojektes mit der entgeltlichen Einbringung der Reststrom–Mengen aus der gemeindeeigenen PV-Anlage mit einer Leistung von 20 kwP am Dach der Volksschule St. Lorenzen. Zusätzlich wirkt die Stadtgemeinde in den ersten zwei Jahre unterstützend bei der Organisation.
Alle St. Lorenzener können mitmachen. Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich unverbindlich hier an: HIER unverbindlich vormerken Bis Ende des Jahres läuft die Vorregistrierung. Danach folgen weitere Termine!
Das sind die Vorteile einer EEG
Strom sauber und nachhaltig im Ort produzieren und vor Ort verbrauchen: Das ist das Ziel einer Energiegemeinschaft! Konkret: Ein Haushalt/ Betrieb in St. Lorenzen besitzt oder errichtet eine Photovoltaik-Anlage und nutzt einen Teil des Stroms selbst. Kommt es zu einem „Überschuss“ wird die Energie nicht einfach ins überregionale Netz eingespeist, sondern mit den teilnehmenden NachbarInnen geteilt.
Das bringt’s gleich dreifach:
1. StromproduzentInnen und -bezieherInnen können finanziell profitieren,
2. das überregionale Stromnetz wird entlastet,
3. die Wertschöpfung bleibt in der Region und
4. wir werden unabhängiger von globalen Märkten