Die Klima- und Energiemodellregion (KEM) Schwarzatal sich ein klares Ziel gesetzt: Wir wollen „Raus aus dem Öl und Gas“! Die Gemeinden der KEM Schwarzatal Altendorf, Bürg-Vöstenhof, Buchbach, Grafenbach-St.Valentin, Natschbach-Loipersbach, Neunkirchen, Ternitz, Wartmannstetten, Wimpassing i. Schwarzatale, Gloggnitz, Payerbach, Reichenau an der Rax, Schwarzau im Gebirge unterstützen dieses Anliegen mit Nachdruck und versuchen aktiv ihre BürgerInnen von den Vorteilen umweltfreundlichen Heizens zu überzeugen.
Ölheizungen sind für ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen der Haushalte verantwortlich. Als erstes Bundesland hat Niederösterreich ein Ölkesselverbot für Neubauten beschlossen. Nun geht es darum, diesen Weg konsequent auch für bestehende Ölheizungen fortzusetzen.
Am Freitag, den 4. November 2022 veranstaltete die Klima- und Energiemodellregion Schwarzatal einen Informationsabend für BürgerInnen rund um das Thema „Energieeffizientes und klimafreundliches Heizen“ im Veranstaltungssaal des neu errichteten Gemeindeamtes in Wartmannstetten, wo „Hausherr“, Bgm. Ing. Johann Gneihs, die rund 100 Gäste begrüßte.
Ing. Christian Manhardt, unabhängiger Energieberater, informierte in seinem Vortrag umfassend über alle Möglichkeiten des Heizungstausches – weg von fossilen Systemen, also „Raus aus Öl & Gas“, hin zu Erneuerbaren, wie sie auch gerade von Bund und Land mit bis zu 14.000, – EUR gefördert werden. Wesentlich sei, so der Experte, noch möglichst vor dem Heizungstausch das Haus allenfalls möglichst thermisch zu sanieren/zu dämmen. Tauscht man zuerst das Heizsystem und dämmt danach, könne es passieren, dass das neue Heizsystem womöglich überdimensioniert ist. Statt des alten Ölkessels, Kohle-Koksofens/Gastherme stehen je nach Eignung entweder verschiedene Wärmepumpen-systeme (Luft, Wasser, Erdwärme u.v.m.) oder aber Pellets-, Stückgut oder Hackschnitzelheizungen zur Wahl. Wofür man sich entscheidet hängt von vielen unterschiedlichen Parametern ab – gibt es Lagerraum für Pellets? Sind Heizkörper oder Fußboden – bzw. Wandheizung vorhanden? Manhardt empfiehlt bei einer Gesamtsanierung auf jeden Fall einen unabhängigen Energieberater zu Rate zu ziehen und mit ihm gemeinsam das optimale Heizsystem auszuwählen.
Modellregionsmanagerin der KEM Schwarzatal, Katharina Fuchs, stellte den – in Kooperation mit der eNu entstandenen – „Raus aus Öl & Gas“ Infofolder vor, der den BürgerInnen einen guten Überblick über die Förderungen (Bund, Land, Bonus) für den Kesseltausch bietet. BürgerInnen können sich jederzeit bei der Modellregionsmanagerin als Ansprechperson melden aber auch bei den zwei regionalen Partnerinstallateuren Bürger GmbH in Neunkirchen bzw. Ziegler Ges.m.b.H in Ternitz.
Herr Rücker aus Neunkirchen tauschte im Sommer seine Gasheizung gegen eine Pelletsheizung und berichtete über seine persönlichen Erfahrungen dabei. Die Förderabwicklung sei einfach gewesen und er sei insgesamt sehr zufrieden – müsse aber zugeben, dass die Pelletsheizung trotzdem einen Mehraufwand im Vergleich zur Therme bedeute – rechtzeitiges Befüllen lassen des Tanks, Asche ausräumen.
Zum Abschluss honorierte eNu Büro-Industrieviertel Leiter DI Gerald Stradner alle 13 KEM-Mitgliedsgemeinden als vorbildliche „Raus aus Öl & Gas“-Gemeinden. Sie haben noch vor der Gas-Krise und damit weit vor vielen anderen die „Raus aus Öl & Gas“-Vereinbarung mit dem Land sowie der eNu unterzeichnet und somit dafür gesorgt, dass sie bei der Beheizung der gemeindeeigenen Gebäude bis 2030 raus aus den fossilen Energieträgern sind. Modellhaft und richtungsweisend! Bei einem liebevoll angerichteten, regionalen Buffet mit Fingerfood und Brötchen vom Wartmannstätter Genusseck fand der Ausklang der Veranstaltung statt.
Weitere Informationen zur Aktion Raus aus dem Öl
Beratungsangebot unter: https://www.energie-noe.at/beratungsangebot
oder Schritt für Schritt-Anleitung unter: www.energie-noe.at/ihr-weg-zur-neuen-heizung
Foto (v.l.n.r.): Energieberater Christian Manhardt, KEM-Managerin Katharina Fuchs, Vizebürgermeister Joachim Köll, eNu-Regionsleiter Gerald Stradner
Fotonachweis: eNu