Neunkirchen, am 19. Oktober 2023: Die Wirtschaftskammer NÖ, Bezirksstelle Neunkirchen, lud ihre Mitglieder in den Festsaal zum Impulsabend „Strom aus Erneuerbaren – So versorge ich meinen Betrieb nachhaltig & wirtschaftlich“ in Kooperation mit der Klima- und Energiemodellregion (kurz KEM) Schwarzatal. KommR Monika Eisenhuber, selbst im ‚Brotjob‘ Energieproduzentin und damit Fachfrau, ging es bei der Veranstaltung vor allem, um eine sachliche Information und Diskussion zu den aktuellen Trends der Energiewende. KEM-Obmann, LAbg. Vize-Bgm. Mag. Christian Samwald, verwies in seiner Begrüßung, auf die vielen Chancen, die sich durch die Energiewende ergeben – etwa durch Green Jobs, wo besonders die Jugend gerade stark in die dementsprechenden Lehrberufe dränge.
Die größte Chance in der Energiewende, formuliert Modellregionsmanagerin Mag. (FH) a Katharina Fuchs in ihrer Moderation, besteht für Betriebe darin, sich unabhängiger zu machen von den stark-schwankenden Strompreisen. So könne man die Kalkulierbarkeit der Energiekosten auf Jahre sicherzustellen. DI Matthias Zawichowski, Mastermind einiger erfolgreicher PV- und ‚Erneuerbare Energie-Gemeinschaften‘-Großprojekte in Niederösterreich und Geschäftsführer beim Kremser Raumplanungsbüro im-plan-tat, stößt ins selbe Horn. Es lohne sich in Photovoltaik-anlagen zu investieren. Eine Amortisation sei in etwa 10 Jahren gegeben. Bei der Planung einer PV-Anlage sei durchaus auch an die Dächer mit Ost- oder Westausrichtung zu denken. Auch die Art der Aufständerung gälte es zu beachten. Steiler aufgestellte Module z.B. seien ein Vorteil im Winter, weil die Schneelast besser abgleitet und brächten bei diffusem Licht mitunter mehr Ausbeute, als ein flacher-aufgestelltes Modul. Hinsichtlich Windkraft sieht der Experte in der Technologie noch einen großen Entwicklungsbedarf: „In der Kleinwindkraft stehen wir momentan noch dort, wo die PV vor etwa 20 Jahren war.“ Er zeigt sich aber optimistisch, dass hier auch noch ein Potential in Richtung Effizienzsteigerung und Kostenreduktion gehoben werden kann.
Betrieben, die Unterstützung bei der Energie- und Wärmewende benötigen, steht die Wirtschaftskammer NÖ über das Service der „Ökologischen Betriebsberatung“ mit Rat & Tat zur Seite. Ing. Jürgen Schlögl informierte das Publikum über das genaue Prozedere, Fördermöglich-keiten und das vielfältige Beratungsangebot der WKNÖ. Aber auch bei steuerrechtlichen Fragestellungen in Bezug auf den Verkauf von PV-Strom unterstützt die WKNÖ die Betriebe. WKNÖ-Bezirksstellenleiter von Neunkirchen, Mag. Bernhard Dissauer-Stanka, informierte über die wichtigsten steuerlichen Aspekte.
Abschließend ging es im Fachvortrag von Matthias Zawichowski und seiner Kollegin Christina Schalko um „Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEGs)“. Diese wurden durch das Erneuerbaren Ausbaugesetz (EAG) vom Gesetzgeber ermöglicht und bieten beispielsweise die Chance, selbst produzierten PV-Strom an den Nachbarbetrieb, zu selbst-definierten Bedingungen, zu verkaufen. Im Plenum wurden dazu Fragen aufgeworfen und es wurde durchaus kontroversiell diskutiert. Austausch und Ausklang fanden am regionalen Buffet statt – serviert von Thomas Osterbauer.
Foto-Credit: WKNÖ Bezirksstelle NK
Von links nach rechts: Ulrike Trybus, Katharina Fuchs, Johann Gansterer, Martin Rohl, Monika Eisenhuber, Christian Samwald, Bernhard Dissauer-Stanka, Matthias Zawichowski, Christina Schalko, Jürgen Schlögl