Das Schwarzatal zu Gast im Schwarzatal in Thüringen
Auf Einladung von Dr. Burkhardt Kolbmüller von der Zukunftswerkstatt Schwarzatal in Thüringen und Ines Kinsky von der LEADER-Region Saalfeld-Rudolfstadt reisten Katharina Fuchs von der Klima- und Energiemodellregion Schwarzatal (KEM) und die Ternitzer Umwelt-Stadträtin Daniela Mohr – selbstverständlich klimaschonend – mit dem Zug ins deutsche Schwarzatal zu den ‚Schwarzburger Gesprächen 2022‘. Gegenseitiges Lernen zum Thema Klimakrise und Energieverknappung standen dabei im Fokus. Bei der Veranstaltung, die im Ahnensaal des Schlosses Schwarzburg von 12. bis 13. August stattfand, wurde mit VertrerInnen der Region, Bevölkerung und Politik über Herausforderungen wie Klimakrise und Energieverknappung diskutiert und Szenarien für ein krisenfestes deutsches Schwarzatal erarbeitet. Der Journalist und Autor des Bestsellers „Deutschland 2050“, Nick Reimer, zeichnete in seinem Vortrag ein dystopisches Zukunftsbild: „Die Folgen der Erderhitzung sind allerorts sichtbar – die Polkappen schmelzen, die Permafrostböden tauen auf und auch der Wald ist in Gefahr. Die Dürre und der Borkenkäfer setzen den Bäumen enorm zu.“
Katharina Fuchs und Daniela Mohr traten dafür ein, angesichts dieser Horror-Szenarien den regionalen Klimaschutz umso mehr voranzutreiben. In ihrem Vortrag „Regionale Klimaneutralität“ berichtete Modellregionsmanagerin Katharina Fuchs über die Aktivitäten und den langfristigen Nutzen der gesetzten Maßnahmen im österreichischen Schwarzatal – wie z.B. Verbesserung der Radinfrastruktur, Photovoltaik-Offensive, Imageverbesserung des Radfahrens durch Aktionen wie Cycle Cinema/Radwandertage/Einkaufsradelaktionen u.v.m.
„In der Stadtgemeinde Ternitz konnte durch die vorbildliche Energiebuchhaltung und Energieberatungen eine beachtliche Energieeffizienzsteigerung in den öffentlichen Gebäuden erreicht werden – die Menge der eingesetzten Gesamtenergie (Wärme und Strom) ist seit Beginn der Aufzeichnungen 2013 kontinuierlich zurückgegangen. Betrug sie 2013 noch 8.247.656 kWh, verzeichnet die Energiebuchhaltung 2020 nur mehr 6.707.731 kWh Verbrauch, das ist eine Verringerung um 1.539.925 kWh oder 18.67 %!“, zeigt sich die Ternitzer Umwelt-Stadträtin Daniela Mohr zurecht stolz.
Die deutschen KollegInnen planen eine ähnliche Struktur nach Vorbild der österreichischen Klima- und Energiemodellregion in der Region aufzubauen und waren dankbar für alle Ideen zur Gestaltung der nächsten Schritte. Den Abschluss bildete eine gemeinsame Exkursion zu Klima- und Energie-Hotspots im Schwarzatal – zum Wasserkraftwerk Mellenbach und zur Talsperre Leibis.
Foto Credit (von links nach rechts): Fritz Tammen, Katharina Fuchs, Burkhardt Kolbmüller, Daniela Mohr